Meine Forschungsprojekte bewegen sich im Spannungsfeld von Arbeit, Technik und Organisation und fokussieren thematisch vor allem auf die Digitalisierung der Arbeitswelt.
DigiGov. Digital Governance – Verantwortung und Vertrauen in digitalen Strukturen
seit 10/2023 ZEVEDI-Projekt
Infolge der Digitalisierung von Organisationen ist Digital Governance als wichtiges Aufgabenfeld in den Fokus gerückt. Darunter wird sowohl die Digitalisierung von Entscheidungsprozessen (digitalisierte Governance) als auch die Steuerung dieser Digitalisierungsprozesse selbst verstanden (Governance der Digitalisierung). Ihre Funktion ist das Alignment (Übereinstimmung) der digitalen Prozesse und Modelle mit den Zwecken und Werten der Organisation. Um das Alignment zu sichern, wird Verantwortung aufgeteilt und zugeschrieben. Vertrauen erhält in diesem Zusammenhang eine besondere Rolle.
Forschungsprogramm „Arbeiten in der digitalen Verwaltung“
seit 09/2017 [HMdIS; HfPV jetzt HöMS]
Digi@öV – Digitalisierung, Automatisierung und Virtualisierung in der öffentlichen Verwaltung
Forschungsgegenstand dieses Projektes ist es, die Corona- und digitalisierungsbedingten Veränderungen in der öffentlichen Verwaltung zu erfassen und zu analysieren. Dazu werden sowohl qualitative Interviews mit Digitalisierungsexpertinnen und -experten durchgeführt als auch eine deutschlandweite Online-Befragung. Dabei wird der Fragebogen des BMAS-geförderten Projekts „Automatisierung, Digitalisierung und Virtualisierung der Arbeitswelt in Folge der COVID-19-Krise“ am Wissenschaftszentrum Berlin, das seinen Erhebungsschwerpunkt im industriellen und Dienstleistungsfeld hat, auf die Verwaltungspraxis angepasst und als Befragungsinstrument auf allen Verwaltungsebenen eingesetzt.
WmA – Wandel ministerieller Arbeit (gemeinsam mit dem SHI Berlin)
Der Fokus des Forschungsprojektes, das sich exemplarisch mit dem Wandel von Verwaltungsarbeit befasst, liegt auf den Veränderungen ministerieller Arbeit auf Bundesebene. Auch Digitalisierungsprozesse spielen dabei eine Rolle. Dazu werden qualitative, leitfadengestützte Interviews in Bundesbehörden durchgeführt. Ziel dieses explorativen Projekts ist es, Thesen für weiterführende Forschung zu erarbeiten.
Teilprojekte I-IV Mensch im Mittelpunkt
Teilprojekt I „Arbeiten in der digitalen Verwaltung: ökonomische und soziologische Perspektiven“ (Literaturstudie)
Teilprojekt II „Der Mensch in der digitalen Verwaltung: interdisziplinäre Perspektiven auf aktuelle Prozesse“ (Vorstudie)
Teilprojekt III „Der Mensch in der digitalen Verwaltung: Qualifikation und Kompetenz im Wandel (Interviewstudie)
Teilprojekt IV „Der Mensch in der digitalen Verwaltung: Automation“ (Antragsprojekt)
Die Digitalisierung in der öffentlichen Verwaltung wird im Kontext der Verwaltungsmodernisierung (Hammerschmid et al. 2016; Hogrebe 2013) und in Konzepten der „digitalen Verwaltung“ breit diskutiert, u.a. durch die Agenda der Bundesregierung „Digitale Verwaltung 2020“ sowie der Digitalisierungsinitiative „Staat 4.0“ des Bundesinnenministeriums. Gegenüber vielen primär auf Technik, formale Organisation und neue Verwaltungsaufgaben gerichteten Fragestellungen, spielt das Thema Arbeit und damit die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Verwaltung in diesen Diskursen eine eher untergeordnete Rolle. Aus soziologischer Perspektive geriet die Arbeit in der öffentlichen Verwaltung erst wieder unter Fragestellungen nach Konsequenzen neuer Verwaltungssteuerung in den Blick (z.B. Gottschall et al. 2015; Flecker et al. 2014). Hier setzt das Projekt bzw. die Abfolge an Projekten an, um weitere Forschungsbedarfe zu identifizieren, Projektanträge zu initiieren, Veranstaltungen durchzuführen und Handlungsempfehlungen für die Praxis zu entwickeln.
Arbeit zwischen Bits und Bytes
Laufzeit: 09/2014 – 08/2015 [Goethe-Universität Frankfurt]
Projektleitung: Dr. Mascha Will-Zocholl, Mitarbeit: Lina Behling
Das Projekt untersucht Prozesse der Digitalisierung und Virtualisierung von Arbeit, die als Ausdruck einer neuen Phase der Informatisierung gelten, in ausgewählten Forschungsfeldern. Ziel ist es Erkenntnisse darüber zu gewinnen, welche Konsequenzen für den Arbeitsgegenstand, für die Beschäftigten sowie für die Organisationen mit diesen Veränderungen einhergehen und zu evaluieren welche Felder sich für eine weitergehende Untersuchung eignen.
ITK-Branchenreport 2014
Laufzeit 10/2013 – 03/2014 [Hans-Böckler-Stiftung]
in Kooperation mit dem ISF München e.V.
Projektleitung: Prof. Dr. Andreas Boes, Mitarbeit: Dr. Tobi Kämpf, Dr. Mascha Will-Zocholl
Der vorliegende Report zeichnet ein detailliertes Bild des Wandels der Branche und ihrer Entwicklungstendenzen, greift die Bedeutung der ITK-Branche für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung auf und skizziert deren eigenen Entwicklungsprozess. ITK-Technologien sind gleichermaßen Ursache des Wandels wie selbst dem Wandel unterworfen. Ein erster inhaltlicher Schwerpunkt des Reports ist die Analyse der Branchenstruktur und des Marktes. Hier werden die statistischen Zahlen zur Marktentwicklung sowohl im nationalen als auch im internationalen Kontext ausgewertet, inklusive eines Ausblicks auf den Wandel der Wertschöpfungsstrukturen in der Branche. Außerdem werden Schlüsselunternehmen aus den Bereichen IT und Telekommunikation vorgestellt, sortiert nach unterschiedlichen Kriterien, und es werden Prognosen für die wirtschaftliche Entwicklung im Jahr 2015 dokumentiert. –> Projektpublikation
EvA-BR: Entgrenzung von Arbeit als Herausforderung für die betriebliche Interessenvertretung
Laufzeit: 04/2013 – 10/2013 [Kooperationsstelle Wissenschaft und Arbeitswelt] Projektleitung: Dr. Mascha Will-Zocholl, Mitarbeit: Sybille Kühnel
In der Diskussion um den Übergang von einer Industrie- in eine Informationsgesellschaft in den 1990er Jahren galt Telearbeit als Prototyp einer neuen Arbeitsform (vgl. Baukrowitz et al. 1998). Die Diskussion um Potentiale und Risiken wurde zu Beginn des neuen Jahrtausends von der technologischen Entwicklung und der breiten Akzeptanz durch die Nutzerinnen und Nutzer überholt. Hier setzt das EvA-Projekt an, und fokussiert in einem IT-Unternehmen, diejenigen Arbeitsplätze und Menschen, die hauptsächlich von zu Hause aus für das Unternehmen tätig sind. Unter diesen Bedingungen ergeben sich Herausforderungen und Fragen, die für die betriebliche Interessenvertretung wichtig sind. Ziel des Projektes ist es, Ansatzpunkte für deren Arbeit zu leisten.
Ingenieurinnen@work (Antragsprojekt)
Laufzeit: 08/2013 – 12/2013 [gemeinsames Frauenforschungszentrum der hessischen Fachhochschulen gFFZ]
Projektleitung: Dr. Mascha Will-Zocholl, Mitarbeit: Robin Straub
Bisher ist der Wandel von Arbeit in männerdominierten Bereichen, wie dem Ingenieursberuf, überwiegend aus Sicht von Männern untersucht worden, die im jeweiligen Feld arbeiten. Ähnliches gilt hinsichtlich der Assoziationen dieser Berufsfelder für die berufliche Identitätsbildung. Ingenieursarbeit unterliegt derzeit tief greifenden Reorganisationsprozessen, die mit jenen der Globalisierung, Informatisierung und Digitalisierung sowie der Standardisierung im Zusammenhang stehen. In der öffentlichen Diskussion wird diskutiert, ob ein abnehmender Technikbezug, wie er sich im Zuge der „Projektifizierung“ in vielen technischen Berufsfelder ergebe, möglicherweise die Attraktivität des Berufsfeldes für Frauen erhöhen könne. In diesem Kontext soll im Projekt „Ingenieurinnen@work“ untersucht werden, ob sich geschlechtsspezifisch unterschiedliche Arbeits- und Technikkonzepte in der ingenieurwissenschaftlichen Praxis, hier in der Automobilindustrie, diagnostizieren lassen.
TRUST Teamwork – Vertrauen in unternehmens- und standortübergreifenden Kooperationen
Laufzeit 09/2009 – 07/2013 [BMBF]
Kooperationspartner: Technische Universität Darmstadt (Institut für Soziologie + FB Maschinenbau/FG DiK), Fraunhofer IAO Stuttgart, ISF München e.V, Fa. Marquardt GmbH, Rietheim; Fa. :em AG, Darmstadt
Projektleitung und -koordination: Prof. Dr. Rudi Schmiede (TU Darmstadt), Dr. Christian Schilcher; Mitarbeiter*innen (IfS): Dr. Brigitte Petendra, Marc Ziegler, Dr. Mascha Will-Zocholl
Unternehmensübergreifende Kooperationen müssen angesichts der hohen Komplexität von Produkten und Produktionsweisen Wege finden, drohende Komplexitätslasten abzubauen. Vertrauensverhältnisse besitzen diesbezüglich diverse Vorzüge. Durch Vertrauen werden aufwendige Kontrollprozesse in Teams reduziert, Transaktionskosten gesenkt und der Zusammenhalt im Team gestärkt. Gleichzeitig besteht jedoch die Gefahr, dass Vertrauen in den zumeist stark kompetitiv gestalteten Kooperationen einseitig ausgenutzt wird. Oft regiert in den Kooperationen eher Misstrauen statt Vertrauen. Vor diesem Hintergrund nimmt sich das Verbundprojekt zum Ziel, den Einfluss von Vertrauen auf Kooperationen zu analysieren und Verfahren und Instrumente für unternehmensübergreifende Projekte zu entwickeln.
Ergebnisse über die Projekthomepage www.trust-teamwork.de
Wissensarbeit in der Automobilindustrie
Laufzeit 11/2006 – 08/2010 Dissertationsprojekt [DFG]
In der vorliegenden Arbeit wird das Thema der Entwicklung hochqualifizierter Arbeit unter den Bedingungen intensivierter internationaler Arbeitsteilung und unternehmensübergreifender Kooperation in der Automobilindustrie aufgegriffen, das hoch aktuell, aber in der sozialwissenschaftlichen Arbeitsforschung bislang nur am Rande untersucht worden ist. Schwerpunktmäßig in den letzten beiden Jahrzehnten wurden innerhalb einiger großer internationaler Automobilfertiger und zwischen ihnen und ihren Zulieferern neuartige Kooperationsbeziehungen auf der Basis digitaler Technologien entwickelt, die auch die Ingenieursarbeit im Produktentwicklungsbereich – den Gegenstand der vorliegenden Untersuchung – nachhaltig verändert und neu geprägt haben.
weitere Forschungsprojekte unter meiner Mitarbeit
Gesellschaftliche Vorstellungen sinnvoller Arbeit und Sinnerleben in der Arbeitswelt
Laufzeit 04/2014-03/2016 [DFG]
Projektleitung: Dr. Friedericke Hardering, Prof. Heather Hofmeister, PhD., Mitarbeit: Dr. Mascha Will-Zocholl, Lina Behling, Anna Kirschner
Bisherige Studien, die das Sinnerleben von Beschäftigten zum Thema haben, untersuchen monotone oder „sinnlos“ erscheinende Aufgaben, Arbeiten mit geringer Aufgabenkomplexität, repetitive Arbeiten am Fließband oder dirty work, also stigmatisierende Arbeit. Dadurch fehlen bisher Erkenntnisse darüber, wie sich bei Beschäftigten in höherer beruflicher Stellung und Arbeiten mit höherem Berufsprestige die Zuschreibung einer sinnvollen Arbeit auf das Sinnerleben auswirkt. Untersucht werden daher Beschäftigte in höherer beruflicher Stellung aus dem medizinischen Feld wie auch aus der Sozialen Arbeit. Gemein ist beiden beruflichen Feldern, dass sie als sogenannte Helferberufe wahrgenommen werden, die damit assoziiert sind, gesellschaftlich nützliche Aufgaben zu erfüllen. Ziel des Projektes ist, die Wechselwirkungen zwischen gesellschaftlichen Deutungen sinnvoller Arbeit und dem individuellen Sinnerleben zu verstehen. –> www.sinn-arbeit.de